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Mit 17 nennst du es Träume – mit 40 machst du den Neuanfang

Mit 17 nennst du es Träume – mit 40 machst du den Neuanfang

Katja Michalek
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Mit 17 nennst du es Träume – mit 40 machst du den Neuanfang

Hätte ich eine Glaskugel gehabt, hätte ich meinen großen Neuanfang für meinen Traum nicht wahrgemacht. Auf der anderen Seite wollte ich aber nicht noch weitere 20 Jahre darauf warten.

 

Meine Geschichte beginnt im Jahr 2014.

Ich hätte sie auch 1973 beginnen lassen können, dem Jahr, als ich auf die Welt kam. Oder 1977, als wir nach Kenia zogen. Oder auch 1993, als ich nach dem Abitur nach Deutschland zurückkehrte, und zunächst in ein tiefes Loch aus Wurzellosigkeit und Einsamkeit fiel. Aber nein, ich habe mich entschieden, sie 2014 starten zu lassen.

Im Jahr 2014 ist mein zweiter Sohn ein Jahr alt. Ich befinde mich noch mitten in der Elternzeit, habe mich darauf eingestellt, in Teilzeit meinen Job als operative Führungskraft wieder aufzunehmen, sobald er zwei wird. Lufthansa, mein Arbeitgeber seit nunmehr 20 Jahren, beschließt Umstrukturierungsmaßnahmen, macht Freiwilligenangebote. Ich bin Anfang vierzig, habe zwei kleine Kinder. Mein ganzes Berufsleben habe ich bei Lufthansa verbracht, mit Tätigkeiten, die so „da draußen“ gar nicht existieren. Ich habe ein gutes Gehalt, einen großen Verantwortungsbereich, geregelte Freizeit, attraktive Flugvergünstigungen, betriebliche Altersversorgung, die Möglichkeit, meinen alten Job auch in Teilzeit auszuüben – nicht zu vergessen viele nette Kollegen und einen Job, der mir Spaß macht. Schmeißt man das einfach so hin, ohne Not? Ohne zu wissen, was die eigenen Fähigkeiten und Berufserfahrungen „da draußen“ überhaupt wert sind? Ohne zu wissen, ob ein möglicher, zukünftiger Arbeitgeber mich nimmt, mit meinen sehr speziellen Qualifikationen, dazu noch mit über 40 – und in Teilzeit?

 

Mein Schritt in die Ungewissheit

Da mich noch nie interessiert hat, was „man“ so macht, entscheide ich mich, zu gehen. In eine ungewisse Zukunft. Ich weiß nicht, ob ich mich genauso entschieden hätte, wenn ich geahnt hätte, was in den nächsten gut drei Jahren auf mich und meine Familie zukommen wird. Zum Glück hatte ich damals keine Glaskugel.

Ein Coaching zur beruflichen Neuorientierung gibt mir den Mut, einen Traum zu verwirklichen, der schon lange in mir schlummert: Trainerin zu werden.

Ich beginne eine Trainerausbildung, mache mich selbstständig, bekomme erste Aufträge zunächst als Karriere- und Bewerbungscoach. Vom Fleck weg habe ich zwei Hauptauftraggeber – der Start könnte besser nicht sein.

 

Als neue Selbstständige plötzlich in die Hauptverantwortung für Familie und Finanzen

Ein Jahr später erkrankt mein Mann schwer. Es beginnen schwierige Jahre, in denen es gesundheitlich bergab geht bei uns beiden. Ich bin nervlich am Ende, bekomme einen Bandscheibenvorfall, der nach langen Monaten des Leidens schließlich notfallmäßig operiert werden muss. Mein Mann führt sein Business weiter und versucht, sich nach außen seinen Gesundheitszustand nicht anmerken zu lassen. Dazwischen die Kinder, die mehr mitbekommen, als sie in so jungen Jahren mitbekommen sollten und auf ihre eigene Art darauf reagieren. Und meine eigene Selbstständigkeit, der plötzlich eine andere Bedeutung zukommt.

Im Nachhinein betrachtet haben mich drei Dinge aufrecht gehalten in dieser Zeit: die Liebe und Unterstützung meiner Familie; meine Resilienz, die mentale Widerstandskraft, die mir geholfen hat, schwierige Situationen zu überstehen; und eine Tätigkeit, in der ich voll und ganz aufgehe und die mich jeden Tag mit Freude erfüllt.

In den wenigen Jahren seit der Gründung habe ich meine Selbstständigkeit vom Karriere- und Bewerbungscoach zur Trainerin mit immer größeren und spannenderen Projekten und Kunden weiterentwickelt.
Ich habe mit einem Kollegen einen Podcast ins Leben gerufen und 180 Folgen lang co-moderiert, bis ich nach anderthalb Jahren ausgestiegen bin, weil ich meine eigenen Ziele verfolgen wollte.
Ich habe zwei Bücher geschrieben und habe begonnen, als Speakerin aufzutreten.
Ich habe mein Thema und meine Zielgruppe immer spitzer gemacht, bis ich das gefunden habe, was mir am meisten entspricht.
Und nicht zuletzt habe ich mein Business erneut umgestellt, um mehr von zuhause aus arbeiten zu können.

 

Heute brenne ich für das Thema Resilienz.

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Ich weiß, wovon ich spreche. Ich weiß, wie es sich anfühlt, beruflich nicht erfüllt zu sein. Und ich weiß, wie es ist, wenn eine schlechte Nachricht der nächsten folgt und man darüber die eigene Gelassenheit verliert – und es dennoch irgendwie weitergehen muss.

Jetzt, mit 45 Jahren, bin ich so glücklich wie noch nie in meinem Leben. Mein Mann ist aus dem Beruf ausgestiegen und fokussiert sich aufs Gesundwerden. Als Paar hat uns die überstandene Krise nur noch weiter zusammenrücken lassen. Unsere beiden Jungs sind mittlerweile sechs und acht und sind die besten Kinder der Welt. Beruflich mache ich das, was ich am besten kann und mir am meisten Spaß macht.

Ich fühle mich frei – obwohl jetzt die Hauptverantwortung auf mir liegt. Aber das macht mir nichts, im Gegenteil: ich habe das Gefühl, dass es so, wie es jetzt ist, genau richtig ist und immer so sein sollte. Angst? Habe ich immer weniger. Wenn ich es unter diesen Umständen so weit gebracht habe – kann es da überhaupt ein Limit geben?

Angst? Ja, die kenne ich auch. Und dann denke ich mir: wenn ich es bis hierher geschafft habe, warum sollte es dann nicht noch besser weitergehen?

Hast du auch eine Story, die es wert ist erzählt zu werden? Hast du etwas richtig tolles erlebt, das ausserhalb deiner Komfortzone lag und das nicht 0815 Status Quo ist? Willst du damit mal so richtig auf den Tisch klopfen und zeigen, was fuer eine Powerfrau du bist?

Oder aber du hast eine schwere Zeit durchlebt, hast alles überstanden und stehst jetzt mit erhobenem Kopf da. Willst du anderen Frauen zeigen, dass alles möglich ist, egal wie ausweglos eine Situation erscheinen mag?

So oder so: Wir glauben: Jeder Frau hat eine Story. Lass uns deine hören.

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