Ines Gerecht, geboren 1978 in Berlin, studierte Wirtschaftswissenschaften und begann…
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Auf meinen Körper zu hören … das Leben leben, was mir guttut … mit 20 hat ich von beidem keine Ahnung.
Was ich aber wusste, war, dass ich mit meiner Neurodermitis so nicht mehr weiterleben wollte. Ich lebte mit der unangenehmen Hauterkrankung schon seit meiner Geburt. Im Sommer ging es meist besser, im Winter wurde es schlimmer. Mit 20 waren mein Hals, meine Arme und mein Gesicht komplett übersät mit entzündeten, juckenden, offenen, roten Flächen. Man konnte nicht mehr von Hautstellen reden. Die Cortisoncreme, mein Freund und Helfer der letzten Jahre, wurde zum Feind. Mit jedem Mal eincremen wurde die Haut nur noch dünner und riss weiter auf. Ich war verzweifelt. In meiner Not landete ich bei einer Heilpraktikerin. Der letzte Ausweg. Und die Chance, endlich zu lernen, auf meinen Körper zu hören.
Ich habe ein Immobilienproblem!
Da saß ich nun in der Praxis einer Frau, die mit allem arbeitete, was der Seele und dem Körper helfen könnte, außer mit schulmedizinischen Methoden. Sie wollte ganz viel über mich, meine Familie und meine Geschichte erfahren. Ich war etwas irritiert, begann aber zu erzählen. Es konnte ja nur besser werden. Nach den ersten 60 Minuten sagte sie zu mir: „Sie brauchen eine eigene Wohnung.“ „Aha“, dachte ich. Bis eben war ich der Meinung, ich hätte ein Hautproblem. Aber nun stellte ich fest, ich hatte ein Immobilienproblem. So kann man sich irren.
Sie erklärte mir auch, warum sie der Meinung war, ich müsse ausziehen. Sie erläuterte mir, wie ich lernen kann, auf meinen Körper zu hören: Die Haut steht für unseren Schutz. Sie ist das größte Organ, was wir haben, welches uns mit unserer Umwelt in den Kontakt bringt bzw. uns vor dieser schützt. Wenn wir unsere Grenzen nicht wahren, uns nicht klar unseren Raum schaffen oder diese Grenzen immer wieder übergangen werden, kann es sein, dass sich der Körper über den Weg der Hauterkrankung Gehör verschaffen will. Sicherlich steht hinter der Neurodermitis noch mehr als „nur“ dieser Aspekt, aber er ist ein entscheidender.
Dieser Erkenntnis folgend suchte ich mir meine erste eigene Wohnung und schaffte es, dass über die folgenden drei Jahre die Erkrankung – auch mit Ernährungsumstellung, Entgiftung, Akupunktur und Darmsanierung – ging. Was blieb, war das Interesse an der ganzheitlichen Medizin. Ich machte nebenbei eine Reiki-Einweihung, beschäftigte mich mit Homöopathie, schaute, was passiert, wenn man sich die Reflexzonen an den Füßen massieren lässt und so weiter.
Ich studierte, weil man das eben so macht
In meiner rationalen Welt war ein Studium dennoch das Vernünftigste. Ich studierte Wirtschaftswissenschaften, weil es alle machten und die Uni so schön nah an meiner Wohnung war. Ich suchte einen Sommerjob und fing bei einer Versicherung als studentische Aushilfe an. Aus diesem Sommerjob wurden 17 Jahre. Und das lag nicht daran, dass ich die Versicherungsbranche so spannend fand. Das war zu keinem Zeitpunkt der Fall. Die Komfortzone war einfach unfassbar groß. Ich verdiente viel Geld, hatte einen schicken Firmenwagen mit Tankkarten, ich konnte mir meine Arbeitszeit frei einteilen, hatte einen tollen Chef, war auf Reisen und lernte ständig neue Menschen kennen. Wenn da nicht diese Versicherungsprodukte gewesen wären. Was mir immer sehr viel Freude gemacht hat, waren die Gespräche mit meinen Kunden. Sie vertrauten sich mir schnell an, erzählten mir von ihren Sorgen und ich konnte sie mit meinem sonnigen Gemüt meist gut unterstützen und ihnen zur Seite stehen.
Und es gab in der ganzen Zeit jemanden, der mir immer zur Seite stand und ich muss gestehen, ich habe diesen jemanden unterschätzt. Meinen Körper!
Mein Körper, mein treuester Freund
Er war der Meinung mir über erst sehr dezente, dann immer lauter werdende Kommunikation mitzuteilen, dass ich mich mit dem Job kaputt machen würde. Er wählte dafür den Weg der chronischen Nasennebenhöhlenentzündung. Sie war mein ständiger Begleiter und meine HNO-Ärztin fragte mich irgendwann: „Frau Gerecht, wovon haben sie denn eigentlich so die Nase voll?“ Mist… ertappt… ich äußerte meine Vermutung, dass es mit meinem Job zusammenhängen könnte und sie sagte zu mir sachlich pragmatisch, während sie sich in ihrem Stuhl zurück lehnte: „Na, dann sollten sie wohl gehen.“
Ach was. Tolle Idee. Aber das geht nicht so einfach. Man kann nicht einfach gehen. Und dann? Was soll ich denn dann machen? Ich kann doch nichts anderes. Und überhaupt: Ich verdiene viel Geld, ich habe ein sehr komfortables Leben.
Was ich aber in dem Moment kapierte, war, dass es da jemanden gab, der klüger war, als mein vermeintlich cleverer Verstand. Mein Körper.
Ich halte mich durchaus für einen Menschen, der sehr intelligent, schnell im Kopf ist und Dinge gut erfassen kann. Das ist nicht immer ein Segen. Ich hatte mich mit meinem Verstand und meiner messerscharfen Analyse von meinen wirklichen Bedürfnissen entfernt. Wer aber immer noch genau wusste, was ich eigentlich in meinem Leben brauche, um glücklich zu sein, war mein Körper. Ich verstand, dass er mit all seinen Symptomen, die er mir über die Jahre geschickt hatte, mit mir sprechen wollte. Nur hatte ich nie gelernt, auf meinen Körper zu hören. Ob es die Neurodermitis war, ob es Allergien oder Infekte waren oder aber nun die Nebenhöhlenentzündung. Da unser Körper nicht mit Worten auf sich aufmerksam machen kann, macht er es eben auf seine Weise. Und diese ist ausgesprochen höflich… zu Beginn.
Wenn wir aber nicht zuhören, weil wir gar nicht wissen, wie das geht oder weil wir es nicht wollen, dann wird er lauter und deutlicher. Bis es im worst case im Burnout, Schlaganfall, Herzinfarkt, Krebs o.ä. endet.
Zum Glück ist es soweit bei mir nicht gekommen, aber ich habe lange gebraucht, um zu kapieren, dass ich kein erfülltes und glückliches Leben leben kann, wenn ich nicht auf das höre, was mein Körper mir mitteilt. Er ist unser bester Freund und auch der ehrlichste, den wir haben. Und eben auch der konsequenteste. In dieser erkenntnisreichen Zeit wurde mein Sohn geboren und natürlich hörte ich nicht auf zu arbeiten. Ich arbeitete doch gerne und noch lieber wollte ich meinen Dienstwagen nicht abgeben. Also machte ich das erste Jahr Homeoffice. Ich erstellte Rückruflisten, die ich dann abarbeitete, wenn ich meinen Sohn wieder mal zwei Stunden durch die Gegend schob, weil er ja nicht schlief, wenn nicht alles in Bewegung war. Er war permanent unter Anspannung.
Ich landete über eine Empfehlung beim BodyTalk. Ich hatte keine Ahnung, was das ist. Seit meiner Heilpraktikererfahrung war ich aber für alles offen, was fernab der Schulmedizin probiert wurde, um Menschen zu helfen und zwar mit dem Blick auf das große Ganze. Körper, Geist und Seele. Sehr schnell wurde mir vermittelt, dass nicht mein Sohn auf die Liege gehört, sondern ich.
Kinder sind unsere Spiegel
Kinder spiegeln eins zu eins unsere Themen. Wenn Du nicht weißt, was gerade mit dir los ist, schau dir dein Kind und sein Verhalten an, dann weißt du Bescheid. Oft sprechen diese kleinen Menschen auch das aus, was wir zwar denken, uns aber nicht trauen würden zu sagen.
Fazit: Die Anspannung meines Sohnes war meine. Den Stress, den ich mir machte, spiegelte er mir und fand daher nur unter großer Mühe in die Ruhe, wenn auch ich mal zur Ruhe kam. Insofern war es nicht überraschend, dass ich dann für eine lange Zeit BodyTalk Klientin wurde. Mein Körper bekam endlich mal die Chance zu erzählen, was er gerade braucht, um wieder in seine Balance, in seine Selbstheilung zu kommen. Mein kluger Verstand hatte Sendepause und ich musste mal nichts tun. Ich musste nicht klug nachdenken und was Schlaues sagen. Das war nämlich auch eine Herausforderung, die ich hatte. Jede Therapievariante, die ich schon ausprobiert hatte, um mich mit meinen Themen zu beschäftigen, endeten damit, dass mein Verstand das Zepter in die Hand nahm und genau die Sätze abspulte, die der Therapeut hören wollte und ich die Bilder konstruierte, die stimmig klangen. An die eigentlichen Themen kam ich aber nicht ran, wenn mein Kopf ein zu großer Teil der Behandlung war.
Es dauerte dann noch drei Jahre, bis ich meine Karriere in der Versicherungsbranche beendete. Dank BodyTalk und vielen anderen Methoden, die mich mit mir in den Kontakt brachten, erkannte ich, dass ich Menschen helfen will. Ich wollte, dass auch sie verstehen, was ihnen ihr Körper sagen will, damit sie ein Leben leben können, was ihnen gut tut. Ich wollte, dass sie verstehen, was die Symptome sagen wollen, die ihr Leben beeinträchtigen.
Ich wollte der Datedoktor zwischen ihnen und ihrem Körper werden. Ich wusste bloß noch nicht genau, wie ich das machen sollte.
Die Dinge kommen im richtigen Moment zu Dir
Was ich in diesem ganzen Prozess gelernt habe, ist, dass die Dinge ganz leicht und entspannt zu einem kommen, wenn es an der Zeit ist. Als ich für mich entschieden hatte, dass ich eigentlich kündigen will und erstmal eine Heilpraktiker Psychotherapieausbildung machen möchte, kam die richtige Schule ganz leicht zu mir. Ich schaute mir die Webseite an, machte einen Beratungstermin aus und fühlte mich dort sofort sehr wohl. Es war eine kleine Schule, die Herzlichkeit und Kompetenz ausstrahlte. Ich musste mich nicht durch zig Schulangebote kämpfen. Das nächste große Geschenk für mich war, dass das Unternehmen, in dem ich seit 17 Jahren angestellt war, Personal abbauen wollte bzw. die wirtschaftliche Lage dazu zwang. Ich war eine der ersten, die sich bereit erklärte zu gehen. Ich dachte mir, dass es für mich nur von Vorteil sein kann, wenn ich mich freiwillig zur Verfügung stelle… und die Rechnung ging auf. Ich wurde sofort freigestellt, durfte mein Auto noch für den Rest des Jahres behalten und bekam sogar noch mein Gehalt weiter. Mit dem 1.1.2017 war ich dann frei und habe diesen Schritt bis heute keinen einzigen Tag bereut. Ich habe die Ausbildung abgeschlossen, parallel noch die BodyTalk Ausbildung gemacht und habe heute meine eigene kleine Praxis im Herzen von Berlin. Und bis heute kann ich mich darauf verlassen, dass alles zu mir kommt, wenn es der richtige Moment ist. Wenn ich der Meinung bin, ich brauche es aber jetzt, ich muss das jetzt machen, weil es alle machen, dann fühlt es sich oft ganz schwer an und zäh, wie Kaugummi. Wenn ich aber meinem Gefühl traue und auf meine Bedürfnisse höre, dann fließt es. Dann muss ich eigentlich nichts tun, sondern kann darauf vertrauen, dass es zu mir kommt. Mein Körper ist wieder zu meinem engsten Freund geworden. Ich versuche, auf ihn zu hören. Ab und zu haben auch wir beide Kommunikationsprobleme und kleine Streits, aber so ist das nun mal in guten Beziehungen. Wir vertragen uns auch wieder und am Ende weiß ich immer, dass er Recht hat!
Hast du auch eine Story, die es wert ist erzählt zu werden?
Hast du etwas richtig tolles erlebt, etwas was außerhalb deiner Komfortzone lag und das nicht 0815 Status Quo war? Willst du damit mal so richtig auf den Tisch hauen und allen Menschen zeigen, was eine Powerfrau in dir steckt?
Und vor allem andere Frauen damit inspirieren?
Oder aber du hast eine schwere Zeit durchlebt, hast alles überstanden und stehst jetzt mit erhobenem Kopf da. Willst du anderen Frauen zeigen, dass alles möglich ist, egal wie ausweglos eine Situation erscheinen mag?
Wir glauben:
Every Woman has a Story.
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Ines Gerecht, geboren 1978 in Berlin, studierte Wirtschaftswissenschaften und begann während ihres Studium in der Versicherungsbranche zu arbeiten. Aufgrund ihrer eigenen Krankengeschichte beschäftigte sie sich immer neben der Arbeit mit ganzheitlichen und alternativeren Heilmethoden. 2016 kehrte sie der Finanz- und Versicherungswelt den Rücken zu und widmete sich ihrer eigentlichen Leidenschaft, den Menschen in ihren körperlichen und seelischen Herausforderungen zu helfen. Sie machte die Ausbildung zur Heilpraktikerin Psychotherapie und BodyTalkerin. Gepaart mit ihrem Wissen aus der eigenen Lebensgeschichte heraus, wagte sie den Schritt in die Selbständigkeit. Heute lebt sie nach wie vor in ihrer Heimatstadt und hat ihre eigene Praxis im Herzen von Berlin.