Emil Lukas ist Selbstsicherheitscoach mit Schwerpunkt Gewaltvermeidung, Deeskalation, Selbstbehauptung, Stärkung…
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ToggleHast du schon mal – wenn du abends z.B. in einem Club oder auf einer Party warst – dein Getränk unbeaufsichtigt irgendwo stehenlassen?
Wenn ja, dann besteht die Gefahr, dass du K.O.-Tropfen ins Glas bekommst und dadurch zum Opfer wirst. Frauen sind leider häufig davon betroffen.
Deswegen ist es mir als MANN und Autor dieses Artikels ein Anliegen, diese Thematik näher zu beleuchten und dadurch aufzuzeigen, welche Gefahren dabei lauern.
Im Zuge der HeForShe-Bewegung möchte ich dir zeigen, wie du es vermeiden kannst, Opfer dieser gefährlichen K.O.-Tropfen zu werden und dadurch einem potenziellen Täter keine Chance zu geben, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.
1. Was sind K.O.-Tropfen?
Bist du sicher vor K.O.-Tropfen? Leider sind heutzutage die meist Frauen davon betroffen, Opfer zu werden. Dabei kann das abendliche Feiern schnell zum Albtraum werden. K.O.-Tropfen sind Medikamente oder Drogen mit bestimmter betäubender Wirkung, die überwiegend farb- und geruchlos sind. Deshalb sind sie so gefährlich, weil man sie im Getränk nicht sieht oder schmeckt.
2. Was passiert, wenn man K.O.-Tropfen bekommt?
Bei ungewollter Einnahme können K.O.-Tropfen bereits nach wenigen Minuten erste Anzeichen von Schwindel, Übelkeit, Atemnot oder auch Schweißausbrüche hervorrufen. Sie verursachen meistens einen Gedächtnisverlust des Opfers. Es weiß nicht mehr, was in den letzten Stunden passiert ist. Dies macht oft eine Verfolgung des Täters sehr schwierig.
3. Wie lange dauert es, bis K.O.-Tropfen wirken?
K.O.-Tropfen wirken in der Regel relativ schnell – die ersten Anzeichen erscheinen ca. 10–20 Minuten nach der ungewollten Einnahme. Die Wirkung kann unter Umständen, je nach Dosierung, bis zu 4 Stunden oder manchmal auch noch länger anhalten.
4. Aufklärungskampagne „NO! K.O. Geh auf Nummer sicher“
Diese Aufklärungskampagne hat Alexandra Roth (Initiatorin der Kampagne und Betroffene) ins Leben gerufen. Sie wurde selbst Opfer von K.O.-Tropfen. Mit dieser Kampagne macht sie sich stark gegen K.O.-Tropfen und sorgt damit für Aufklärung. Sie hilft zu verstehen, warum diese „K.O.-Macher“ so gefährlich sind.
5. Wie kann Frau sich vor K.O.-Tropfen schützen?
Mit diesen Tipps kannst du dich sicher vor K.O.-Tropfen schützen:
- Wenn du dir ein Getränk oder Essen bestellst, nimm es nur direkt vom Kellner*in oder Barkeeper*in an.
- Nimm keine Drinks von fremden Personen an, auch wenn dir diese noch so sympathisch erscheinen – höre dabei unbedingt auf dein Bauchgefühl!
- Solltest du dich in der Location nicht sicher genug fühlen, verlasse diese.
- Solltest du aus irgendeinem Grund dein Glas oder Flasche unbeaufsichtigt stehen lassen müssen, trinke, wenn du dir unsicher bist, nicht mehr aus.
- Solltest du dich nicht gut fühlen, informiere sofort Freund*innen, oder z. B. das Personal der Location, in der du dich befindest.
- Sollten Freund*innen, die mit dir im Club unterwegs sind, zu viel getrunken haben, kümmere dich um sie und lasse sie nicht alleine.
- Vereinbare vorher mit deinen Freund*innen, dass die Getränke nie aus den Augen gelassen werden.
6. So kommst du nach dem Feiern wieder sicher nach Hause
Kennst du das Gefühl, wenn du nachts nach einem tollen Abend mit Freund*innen feiern warst und dann alleine in der Dunkelheit nach Hause gehen musst? Es beschleicht einem manchmal dabei ein gewisses Unwohlsein.
Diese Verhaltenstipps machen deinen Heimweg sicherer:
- Nimm nicht unbedingt den kürzesten Weg nach Hause, sondern den, der am besten beleuchtet ist, auch wenn dein Heimweg dadurch etwas länger dauert.
- Vertraue auf dein Bauchgefühl. Wenn dir z. B. auf deiner Straßenseite eine Person oder Gruppe entgegenkommt und diese beängstigend auf dich wirkt, gehe einfach auf die andere Straßenseite.
- Gerade nachts ist es sinnvoll, eine Taschenlampe mit in deine Handtasche zu packen. Damit kannst du z. B. dunkle Wegpassagen beleuchten. LED-Taschenlampen haben eine besonders hohe Leuchtkraft und sind auch gut zur Verteidigung einzusetzen.
- Telefoniere z. B. mit einer Freundin/Bekannten oder mit dem Heimwegtelefon (Deutschlandweit unter 030-12074182), wenn du allein auf dem Heimweg bist. Zum einen verringert sich das Angstgefühl, zum anderen weiß ein möglicher Täter, dass du der Person am Telefon mitteilen kannst, was los ist.
- Gehe, wenn möglich nicht allein nach Hause, sondern frage z. B. eine Freund*in, ob sie dich begleitet oder im Auto mitnehmen kann.
- Nimm eine Trillerpfeife in deiner Handtasche mit oder am besten an deinen Schlüsselbund. Da Täter in der Regel keine Aufmerksamkeit wollen, kann sie sehr wirkungsvoll sein, um einen potenziellen Angreifer von seinem Vorhaben abzubringen.
- Lade dein Handyakku auf, bevor du von zu Hause losgehst, damit du dein Handy auch ggf. zum Telefonieren benutzen kannst. Eine weitere Möglichkeit, deinen Handyakku unterwegs laden zu können, ist das Mitnehmen einer Powerbank.
- Heutzutage haben bereits viele Handys eine Notruf-Funktion, welche meist ohne Entsperren des Handys funktioniert. Du hast auch die Möglichkeit eine App mit Panik-Button-Funktion bzw. SOS-Funktion aus dem App-Store herunterzuladen, die du für einen Notfall nutzen kannst.
Was denkst du über das Thema “Sicher vor K.O.-Tropfen”? Teile mit uns deine Meinung in den Kommentaren!
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Emil Lukas ist Selbstsicherheitscoach mit Schwerpunkt Gewaltvermeidung, Deeskalation, Selbstbehauptung, Stärkung des Selbstwertgefühls und des Selbstvertrauens. Seine Mission als Selbstsicherheitscoach ist es Frauen in ihrem Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein so zu stärken, dass sie selbstbewusst durchs Leben gehen, ihre Ziele erreichen und sich in Gefahrensituationen behaupten können. Ihm ist es ein Anliegen Frauen stark zu machen, damit die Welt für sie wieder ein Stück sicherer wird. Er war insgesamt 10 Jahre in der Kampfsportart Ju-Jutsu sehr aktiv. Davon 2 Jahre als Prüfer und 4 Jahre als Trainer und ist Inhaber des 1. Dan (Schwarzgurt). Zudem hat er Frauen-Selbstverteidigungskurse abgehalten und ist zertifizierter Gewaltschutztrainer nach den Qualitätsstandards der Polizei Karlsruhe. Er ist Mitglied im Verband für Gewaltprävention und Selbstschutz e.V..