Stories von wunderbaren Frauen aus unserer Community.
Du kannst nichts und aus dir wird nie was werden
Diese Worte schallten sehr lange in meinem Ohr. Wie oft ich sie gehört hatte? Ich weiß es nicht genau. Ich fühlte nur ihre Macht. Ihre Macht, mich erfolglos und klein zu fühlen. Nichts wert eben.
Meine Gymnasialzeit hat mich enorm geprägt. „Ihre Tochter kann es einfach nicht.“, „Sie wird nie etwas schaffen.“, „Tut uns wirklich leid, aber holen Sie sie besser von der Schule. Vielleicht schafft sie eine Ausbildung.“ Machtlos schaute ich damals zu, wie über mich bestimmt wurde. Noch wusste ich damals nicht, wie tief sich diese Zeit, diese Worte aus sieben Jahren Gymnasium in mir einbrennen sollten und letztlich mich unbewusst aufhalten sollten, erfolgreich zu werden.
Schnell war damals entschieden, dass ich eine Ausbildung zur Erzieherin machte. „Das wird sie ja hinbekommen.“ Und das habe ich. Ich hatte Willen und Ehrgeiz entwickelt. Und – zum Erstaunen aller – schaffte ich sogar ganz nebenbei ein wirklich gutes Fachabitur. Meine Reise ging schnell weiter: Kindergartenleitung mit 24 Jahren, Studium der Pädagogik und Einstieg in die Erwachsenenbildung und das Coaching.
Ein Stück Weg
Doch der Weg war für mich nicht leicht. Ich hatte wirklich Angst vor Gruppen. Offen zu sprechen. Mich zu zeigen. „Knallrot werden“ gehörte zu meinem Alltag stetig dazu. Vielleicht kennst du es selbst noch, wenn die Vorstellungsrunde kurz davor war, dich zu erreichen? Und du spürst, wie von unten dieses Gekribbel kommt? Die Röte von unten hoch schießt. Nur weil du jetzt sagen musst: “Ich bin…“ Ich habe es gehasst. ABER: Ich traf auch eine Entscheidung. Ich wollte das einfach nicht mehr. Ich wollte all das nicht mehr. Zurückhaltend, ängstlich, scheu… dieses ewige Rotwerden. Mann! Ne. Das fühlt sich einfach richtig sch… an. Und macht klein und wertlos. Also begab ich mich dorthin, wo die größte Angst saß. Immer und immer wieder. Dass Seminare und vor Menschen zu sprechen mal zu meiner größten Leidenschaft werden würden? Wer hätte das gedacht. Wenn ich eins gelernt habe, dann, dass unter deinen Ängsten dein größtes Potenzial liegt. Immer und immer wieder kann mehr davon frei gelegt werden.
Ich alleine – Das ist nicht genug
Nach Jahren als Bildungsreferentin, angestellt und nebenberuflich, hatte ich das Gefühl, dem entwachsen zu sein. Ich träumte immer von einer Selbständigkeit als Coach und Trainerin. Doch was wären wir ohne unsere lieben Mitmenschen, die uns vor solch einem Blödsinn schützen möchten? Und ja: Die Intention ist wirklich Schutz. Also gut. Ob es in dem Moment gut für mich oder dich ist? Das ist die andere Frage. Jeder wusste es jedenfalls besser und warnte mich vor den großen Tücken der Selbständigkeit. Damals, noch nicht gefestigt genug, kaufte ich das alles ab. Aber was sollte ich jetzt tun? Wenn ich nicht genug war? Schon verzweifelt und mit dem Willen im Gepäck, es trotzdem zu schaffen, erkundigte ich mich über Franchise. Super! Fertiges Konzept. Ein Konzept, dass scheinbar funktioniert. Perfekt. Was soll schief gehen? Kann ja gar nicht. So dachte ich.
Weit gefehlt. Die Medaille hat ja bekanntlich immer zwei Seiten. Ich schaffte es, das Unternehmen gut aufzubauen. Es lief. Und nun kommt die zweite Seite: Ich lief nicht mehr. Ich war energetisch, körperlich am Ende. Frustriert, wütend. Fühlte mich mehr denn je in einer Box. Was fehlte? ICH! Ich konnte in diesem Rahmen nicht ich sein. Keine kreative und frei entscheidende Sabine, die es liebt, zu kreieren und umzusetzen. Es war ja alles fertig. Ich hatte innerlich das Gefühl, zu sterben. Wut und Trauer machten sich immer breiter und ich überlegte händeringend nach einer Möglichkeit, auszusteigen. Vier Jahre war ich vertraglich gebunden und es war gerade mal ein Jahr vorbei. Das würde ich nicht überleben. Und dann traf ich eine Entscheidung. Ich würde – egal was kommt – aussteigen. Ich verkaufte wenige Monate später. Ich dachte nicht an vertragliche Konsequenzen. Alles würde sich lösen.
Ich hatte die Entscheidung getroffen und durchgezogen. Und dann kam die Bank.
„Sie haben es nicht geschafft. Wir unterstützen Sie nicht weiter.“
In meiner Welt hatte ich das Unternehmen profitabel gemacht. Es fuhr Gewinne ein. Trotzdem nannten die Bank und das Franchiseunternehmen mich gescheitert. Weil ich mich für mich entschieden hatte. Lange Rede, kurzer Sinn. Ich hatte einen Gründerkredit. War vertraglich gebunden und hatte diesen gebrochen. Punkt. Was dann auf mich zukam, trieb mich fast in den Ruin.
Ich habe völlig versagt
Anfangs setzte ich mein leeres Konto mit meinem Erfolg gleich. Ich konnte nicht anerkennen, dass ich für mich den größten Erfolg geschaffen hatte: Ich hatte mich entfesselt und wirklich kennengelernt. Sich selbst und seine Erfolge, egal wie groß oder klein, anzuerkennen ist das größte Geschenk, dass du dir selbst machen kannst. Es ist Magie.
Jetzt bin ich an der Reihe – so dachte ich!
Ich wollte keinesfalls zurück ins Angestelltenverhältnis. Jetzt wollte ich endlich mich verwirklichen. Ich hatte so viel gelernt. Hatte so viele Weiterbildungen besucht. Doch wie baut man denn ein Business als Coach und Trainer auf? Ich begann zu suchen. Schnelles Geld in wenigen Wochen. Verlockend. Schien ganz einfach zu sein. Innerlich trieb mich mein leerer Kontostand.
Und erneut begann die Achterbahn der Gefühle
Mein Coach half mir damals bei der Positionierung. Er schaute auf meinen Lebenslauf: Pädagogin und Coach. Perfekt: Coach für Eltern und Kinder. Also produzierte ich Content, E-Books, machte eine Facebook-Gruppe auf… Kurz: Ich arbeitete mich ab. Ohne Ertrag. Warum? Weil sich innerlich in mir alles sträubte. Ich hatte keine Lust, mit Kindern und Eltern zu arbeiten.
Aber was jetzt? Aufgeben? Niemals. Auch wenn es sich oft einfacher anfühlte.
Verzweifelt begann ich, zu suchen. Hatte auch das letzte Geld ausgegeben. Meine Freundin und Energiearbeiterin sagte damals: „Mach mal zwei Wochen nichts.“ Bitte was? Aber ich muss doch! Wie stellt sie sich das vor. Sie wurde sehr nachdrücklich. Ich begab mich in die verordneten zwei Wochen Pause. Und es geschah etwas Magisches. Nach anfänglicher Verkrampfung und geplagtem Gewissen wurde ich ruhig. Endlich ruhig. Eine Wohltat. Dann spürte ich, dass etwas raus wollte.
Der Durchbruch.
Oder: Die Sprache der Seele
Die Kinder ab in Ferien zu Oma und Opa. Meine Kreativität begann zu fließen. Und ich brauchte Zeit und Platz, um es raus zu lassen. Ich schrieb und malte was das Zeug hält. Alles kam raus. Alle aufgestauten Gefühle. Die Wut. Die Trauer. Die Wertlosigkeit. Einfach alles. Und dann.
Dann war die Seele befreit.
Erst flüsterte sie ganz zart.
Dann wurde sie lauter. Und ich hörte nur auf mich. Es war ein wunderbares und reines Gefühl. Ein Kribbeln und eine Freude.
Und ich spürte Freiheit. Endlich ein großes Stück Freiheit, welches ich mir selbst kreieren konnte.
Meine Berufung zeigte sich. Ich bin die Frau für kreative Lösungswege. Für schnelle Transformation ohne langes Drama. Ich lasse Träume im Business-Leben wahr werden und bringe Menschen in ihren Mut, nach ihrer besten Vision zu streben und sie zu kreieren. Und das, indem ich ihre eigene Magie erwecke – ihre Energie und Intuition.
Alles ist Prozess
Es war ein Prozess, dorthin zu kommen. Und er wird nie am Ende sein. Ich habe bereits vieles freigelegt. Hürden und Hindernisse überwunden. Habe ich nun keine Ängste mehr? Doch. Die hab ich. Aber ich kann damit umgehen. Ich weiß, dort drunter steckt wieder ein weiteres Stück Potenzial. Ein weiteres Stück meiner besten Version, das freigelegt werden möchte.
Und ja. Auch ich habe Tage, an denen ich alles gerne wieder hinwerfen möchte. Aber ich weiß, es ist mal wieder ein Wachstumsprozess an der Reihe. Wieder ein Stück mehr ich.
Die Verschmelzung von Spiritualität & Business
Wenn die Fähigkeiten und Leidenschaften sich vereinen dürfen, ist es ein Feuerwerk im Innen und Außen. Die Spiritualität öffentlich mit einfließen zu lassen, war für mich eine Hürde. Was wohl andere denken? Doch erst als ich es zugelassen hatte, konnte ich wirklich ich sein und zog auch die passenden Kunden an. Das war pure Magie. Und es fühlt sich wundervoll und einzigartig an. Eben nach mir.
Heute ICH
Heute bin ich Ich. So wie ich gerade richtig bin. Ich habe gelernt, im Moment zu sein und auch im Moment zu geben. Ich diene den Menschen von Herzen gerne. Und ich gebe, was ich liebe. Wird es das für das Ende meiner Tage sein? Vermutlich nicht. Nichts ist in Stein gemeißelt. Nichts ist so sicher, wie die Veränderung. Ich bin frei. Endlich frei. In meinem Leben. In meinen Entscheidungen. In meinem Sein. Ich bin die Schöpferin meines Lebens.
Und mein Konto? Zum Zeitpunkt des Artikelschreibens erholt sich alles zu meinem höchsten Wohl. Ist es wichtig? Nein. Ich habe Glück. Eine tolle Familie, die stets hinter mir steht. Ich habe Erfolg. Ich habe die Freiheit, mir jetzt mein Leben so zu kreieren, wie ich es mir wünsche. Ich fühle es.
All you need is Soul!
Story by Sabine Vogelsberg
Hast du auch eine Story, die es wert ist erzählt zu werden?
Hast du etwas richtig tolles erlebt, etwas was außerhalb deiner Komfortzone lag und das nicht 0815 Status Quo war? Willst du damit mal so richtig auf den Tisch hauen und allen Menschen zeigen, was eine Powerfrau in dir steckt?
Und vor allem andere Frauen damit inspirieren?
Oder aber du hast eine schwere Zeit durchlebt, hast alles überstanden und stehst jetzt mit erhobenem Kopf da. Willst du anderen Frauen zeigen, dass alles möglich ist, egal wie ausweglos eine Situation erscheinen mag?
Wir glauben:
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